Motorenreparatur

Eine Motorenreparatur bedeutet, dass ein kaputter oder nicht richtig funktionierender Motor eines konventionellen Autos, meist Verbrenner, repariert wird, anstatt ihn komplett auszutauschen. Eine Motorenreparatur ist oft eine komplexe und zeitaufwendige Angelegenheit, die spezialisiertes Werkzeug, Fachwissen und Präzision erfordert.

Motor Steuerkette

Anfallende Arbeiten bei einer Motorenreparatur

Austausch von Komponenten im Verbrennungsmotor wie Kolben, Ventilen, Stößeln, Steuerketten, Zahnriemen, Nockenwellen oder Dichtungen. Bei einem Symptom wie Öl im Kühlkreislauf muss meist die Zylinderkopfdichtung erneuert werden. In solchen Fall lohnt sich die Reparatur anstatt der ganze Motor wird ersetzt.

Bei einer Motorenreparatur, unabhängig davon, ob es sich um einen Verbrennungsmotor im Pkw, Lkw, Motorrad oder um Industriemotoren handelt, gibt es eine Reihe von häufig anfallenden Arbeiten. Die genauen Schritte hängen stark vom festgestellten Schaden und dem Motortyp ab, aber hier sind die gängigsten Tätigkeiten:

I. Vor der eigentlichen Reparatur die Fehlerdiagnose:

Es beginnt mit dem Auslesen des Fehlerspeichers (bei modernen Motoren), Sichtprüfung auf Undichtigkeiten, Beschädigungen, lose Teile, Geräuschprüfung (Klopfen, Klappern, Schleifen), Druckverlustprüfung der Zylinder (Kompressionsprüfung), Endoskopie zur Inspektion des Brennraums, der Ventile und Kolben ohne Demontage. Bei möglichen Garantie- und Gewährleistungsansprüchen eine Ölanalyse zur Erkennung von Verschleißmetallen oder Kraftstoff im Öl.

Demontage des Motors (teilweise oder komplett)

  • Demontage des Motors (teilweise oder komplett)
  • Ausbau von Anbauteilen (Lichtmaschine, Klimakompressor, Servopumpe, Turbolader etc.).
  • Abbau von Ansaugbrücke, Abgaskrümmer.
  • Ausbau des Zylinderkopfs.
  • Eventuell Ausbau des Motors aus dem Fahrzeug.
  • Zerlegung des Motors in seine Einzelkomponenten (Kurbelwelle, Kolben, Pleuel, Nockenwelle etc.).

II. Kernarbeiten an den Motorkomponenten

Zylinderkopfbearbeitung

  • Planfräsen der Dichtfläche (bei Verzug)
  • Überprüfung und gegebenenfalls Erneuerung der Ventilsitze und Ventilführungen
  • Ventile schleifen oder ersetzen
  • Ventilschaftdichtungen erneuern
  • Reinigung der Brennräume und Kanäle
  • Prüfung auf Risse (Rissprüfung)

Zylinder und Kolben

  • Hohnen oder Schleifen der Zylinderlaufbuchsen (zur Wiederherstellung der Oberflächenstruktur oder bei Verschleiß)
  • Messung des Zylinderverschleißes.
  • Kolben und Kolbenringe prüfen, gegebenenfalls erneuern
  • Überprüfung des Kolbenspiels

Kurbeltrieb (Kurbelwelle, Pleuel, Lager)

  • Prüfung der Kurbelwelle auf Rundlauf und Risse
  • Schleifen oder Polieren der Kurbelwellenlagerzapfen (bei Verschleiß)
  • Erneuerung der Haupt- und Pleuellager
  • Prüfung der Pleuel auf Verzug.
  • Erneuerung der Pleuellager.
  • Nockenwelle und Ventiltrieb:
  • Prüfung der Nockenwelle auf Verschleiß an den Nocken und Lagerstellen
  • Erneuerung der Nockenwellenlager.
  • Erneuerung von Stößeln, Hydrostößeln oder Kipphebeln
  • Einstellung des Ventilspiels (falls nicht hydraulisch)

Dichtungen und Dichtflächen:

  • Erneuerung aller relevanten Dichtungen (Zylinderkopfdichtung, Ventildeckeldichtung, Ölwannendichtung, Wellendichtringe etc.).
  • Reinigung und Vorbereitung der Dichtflächen.

Steuerkette/Zahnriemen:

  • Prüfung und gegebenenfalls Erneuerung von Steuerkette/Zahnriemen, Spannern und Umlenkrollen.

III. Reinigung und Montage

Gründliche Reinigung

  • Reinigung aller Motorteile (chemisch, mechanisch, Ultraschall). Entfernung von Ölkohle, Ablagerungen und Korrosion

Montage des Motors

  • Zusammenbau des Motors unter Beachtung des Anzugsdrehmoments und Herstellervorgaben
  • Einbau neuer Dichtungen und Verschleißteile
  • Einbau des Motors ins Fahrzeug (falls ausgebaut)
  • Anbau der Nebenaggregate

IV. Nach der Reparatur

Befüllung mit Betriebsstoffen

  • Befüllen mit Motoröl, Kühlmittel

Probelauf und Einstellung

  • Initialer Probelauf und Kontrolle auf Undichtigkeiten, ungewöhnliche Geräusche.
  • Einstellung der Zündung, Leerlauf etc. (bei älteren Motoren).
  • Kontrolle der Motorparameter (Öldruck, Kühlmitteltemperatur, Ladedruck etc.).

Fahrprobe

  • Testfahrt zur Überprüfung der Funktion unter Last